Dem Leben verpflichtet
Psychische Erkrankungen sind außerdem die häufigste Ursache für krankheitsbedingte Frühberentungen. Deren Zahl stieg von 1993 bis 2015 von 15,4 auf 42,9 Prozent.
Es kommt nicht selten vor, dass Menschen viele Jahre „funktionieren“. Sie erfüllen alle Pflichten am Arbeitsplatz, in der Familie und im Freundeskreis. Auf einmal aber „geht nichts mehr“. Da ist keine Kraft mehr vorhanden, das Haus zu verlassen, auch nicht um Freunde zu treffen. Ein Todesfall kann der Auslöser sein. Es können auch jahrelange Überforderungen und Belastungen sein. Schuld daran kann auch eine Erkrankung sein.
Wie oft hört man dann „Reiß Dich zusammen!“? Doch das hilft nicht. Das Problem: Psychische Erkrankungen, Depressionen und Ängste z.B., sieht man nicht, sie sind aber real – genauso wie ein Armbruch real ist. Ängste und Depressionen sind ein Schraubstock, der den Menschen in Gefangenschaft nimmt. Hochmut des Gesunden ist fehl am Platz. Denn schon mancher, den man für seinen Arbeitseifer und sein herausragendes Engagement bewunderte, fand sich in einem Strudel einer psychischen Erkrankung wieder.
Jedes Jahr töten sich mehr als 9.000 Menschen in Deutschland. Zehnmal mehr (also etwa 100.000) Menschen versuchen es jährlich erfolglos. 24 Menschen schwinden pro Tag dahin. 273 versuchen es pro Tag. 90 Prozent von ihnen sind psychisch krank.
Caritas ist dem Menschen und dem Leben verpflichtet. Auch wenn er unter Ängsten, einer bipolaren Störung, am Bournout-Syndrom, an Depressionen, Psychosen, Schizophrenie oder an Trauma-Folgestörungen leidet. Zuwendung und Achtsamkeit sind gefordert für das, was der Mensch braucht, damit er das in seinem Leben erfährt, was Gott dem Menschen zusagt: Du bist ein geliebter Mensch, ausgestattet mit der einzigartigen Würde eines Kindes Gottes. Das ist der Auftrag der Caritas, deshalb bietet die Caritas den Sozialpsychiatrischen Dienst an.