Presse-Infos des Deutschen Caritasverbandes
Das vom Paritätischen Wohlfahrtsverband mit ver.di initiierte Bündnis spricht sich offensiv für eine sozial-ökologische Wende aus und warnt davor, Soziales und Klima gegeneinander auszuspielen. Mitzeichner sind neben dem Deutschen Caritasverband der AWO-Bundesverband, der Sozialverband Deutschland (SoVD), der Sozialverband VdK Deutschland, der Volkssolidarität Bundesverband sowie der Deutsche Mieterbund.
Sozialplattform Klimaschutz
„Wir teilen gemeinsam die feste Überzeugung, dass die ökologische Wende nur als sozial-ökologische Wende gestaltet werden kann. Mehr noch: Die klimapolitischen Herausforderungen eröffnen die Chance, Soziales neu zu denken und mehr Lebensqualität für alle zu schaffen“, heißt es in der „Sozialplattform Klimaschutz“. Das Bündnis fordert eine „ambitionierte und verbindliche Klimaschutzpolitik“. Klimaschutz dürfe jedoch „kein Elitenprojekt“ und ein umweltbewusstes Leben „kein Luxus“ sein.
In der Erklärung formulieren die Organisationen ganz konkrete Forderungen und Lösungsvorschläge zur Gestaltung einer echten sozial-ökologischen Wende, u.a. in den Bereichen Wohnen, Energie und Mobilität. Darüber hinaus ist aus Sicht des Bündnisses ein funktionierender Sozialstaat Voraussetzung für eine ambitionierte Klimaschutzpolitik und auch die Frage der Finanzierung der sozial-ökologischen Wende dürfe nicht ausgeklammert werden. Die Investitionsbedarfe seien erheblich. „Entsprechende Maßnahmen auf der Einnahmenseite der öffentlichen Haushalte sind Voraussetzung für das Gelingen einer sozial-ökologischen Transformation“, heißt es im Text.
Ökologie und soziale Gerechtigkeit
„Ökologie und soziale Gerechtigkeit gehören zwingend zusammen, sonst erreichen wir den notwendigen gesellschaftlichen Konsens beim Klimaschutz nicht“, so Caritas-Präsident Peter Neher. „Bislang sehe ich aber noch nicht, dass die Politik diesen Grundsatz wirklich verinnerlicht hätte. Die Sozialplattform Klimaschutz bietet konkrete Lösungsansätze, um Klimaschutz, Ökonomie und soziale Gerechtigkeit in Einklang zu bringen.“
„Wohnungslosigkeit ist eine extreme Form sozialer Ausgrenzung. Der Verlust einer Wohnung geht meist einher mit sozialer Isolation, Stigmatisierung, häufig auch mit Gewalt im öffentlichen Raum, und viele wohnungslose Menschen haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung“, sagt Caritas-Präsident Peter Neher. „Wir begrüßen, dass die Bundesregierung dieses Thema auf die Agenda setzt und mit einer bundesweiten Statistik endlich die Grundlagen für eine zielgerichtete und effizientere Bekämpfung von Wohnungslosigkeit schafft“.
Der Bundestag berät am Freitag, den 13. Dezember den entsprechenden Gesetzentwurf in erster Lesung. Gezählt werden laut Gesetzentwurf zunächst nur wohnungslose Menschen, denen von den Kommunen oder der Freien Wohlfahrt Räume oder Übernachtungsgelegenheiten zur Verfügung gestellt werden. Erfasst werden soll auch, wie die Menschen untergebracht werden und welche Strukturen regional vorhanden sind.
Alle wohnungslosen Menschen erfassen
„Es ist überfällig , dass der Bund endlich Zahlen erhebt, um konkret feststellen zu können wie viele Menschen in einzelnen Regionen von Wohnungslosigkeit betroffen sind, wie alt sie sind, welchen Familienstand sie haben und wo und wie sie untergebracht sind. Das ist ein wichtiger Schritt für eine gute Sozialplanung. Gerade in Städten wie Berlin haben einmal wohnungslos gewordene Personen kaum eine Chance auf dem Wohnungsmarkt“, betont Ulrike Kostka, Vorsitzende der KAG W und Direktorin des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin. Nicht erfasst werden im Moment Menschen, die auf der Straße leben oder bei Familie, Freunden und Bekannten notfallmäßig untergekommen sind. Der DCV und seine KAG W erhoffen sich langfristig eine komplette Erfassung aller wohnungslosen Personen. Berlin führt in diesem Bereich im Januar 2020 eine erste Erfassung Obdachloser auf der Straße durch.
Der Deutsche Caritasverband und seine KAG W fordern weitere Forschungsanstrengungen, um perspektivisch ein umfassendes Bild von Wohnungslosigkeit in Deutschland zu erhalten.
"Ohne das ehrenamtliche Engagement der Menschen in vielen unserer Einrichtungen und Diensten wäre die Caritas in Deutschland nicht die Institution, die wir heute kennen", sagt Caritas-Präsident Peter Neher heute zum Internationalen Tag des Ehrenamtes.
22 Millionen Stunden Engagement
Die 2019 veröffentlichte Ehrenamtserhebung der Caritas macht dieses Engagement konkret sichtbar: Mehrere hunderttausend Ehrenamtliche engagierten sich 2016 bei der Caritas, darunter 340.000 Ehrenamtliche direkt in den Einrichtungen und Diensten der Caritas. Dabei wurden rund 22 Millionen Stunden durch regelmäßiges Engagement erbracht, zwei Millionen Stunden projektbezogen und knapp 100.000 Stunden in einmaligem Engagement. Hinzu kommen 10.000 Freiwilligendienstleistende, die sich jedes Jahr in FSJ und BFD engagieren.
Wertschältzung fürs Ehrenamt
"Die Motivation und Begeisterung beispielsweise der Freiwilligendienstleistenden ist eine Kraftquelle für unsere Arbeit. Freiwillige und Ehrenamtliche sollten daher ihr Engagement bei der Bewerbung um eine Ausbildung oder einen Studienplatz anerkannt bekommen. Auch kostenlose und vergünstigte ÖPNV- und Bahntickets wären eine Wertschätzung", so Neher. Denn das Ehrenamt kennt keine Grenzen. Die Engagierten sind alt, jung, berufstätig, in Rente, gehen zur Schule, studieren, leben mit einer Behinderung, haben einen Fluchthintergrund oder wurden in Deutschland geboren. Und auch ihr Engagement ist vielfältig wie folgende Beispiele zeigen:
Ehrenamt ist vielfältig
Maria Hartmann schneidet Wohnungslosen kostenlos die Haare (Ulm, Baden-Württemberg)
Maria Hartmann (54) engagiert sich seit 2003 für die Wohnungslosenhilfe der Caritas in Ulm. Die gelernte Friseurin mit eigenem Salon in Blaustein schneidet wohnungslosen Menschen alle sechs Wochen kostenlos die Haare. "Beim Schneiden erfahre ich viel über die Sorgen und Wünsche der Menschen", erzählt Hartmann. "So bilden sich mit der Zeit besondere Beziehungen. Ich bin dankbar, dass ich das tun darf und ich wünsche mir, dass noch mehr Menschen den Sprung in ein geregeltes Leben schaffen."
Malik S. gibt Nachhilfe in Mathe (Ratingen, Nordrhein-Westfalen)
Malik S. (20) aus Afghanistan bekommt seit 2017 Unterstützung durch eine Lernpatin - und seit 2018 engagiert er sich selbst als Lernpate bei der Caritas in Mettmann. "Ohne die Hilfe vieler freundlicher Menschen hätte ich sicher keinen Ausbildungsplatz gefunden. Mein Engagement bei den Lernpatenschaften ist meine Art, für die erhaltene Hilfe Danke zu sagen", sagt der junge Mann über sein Ehrenamt. Die Initiative Caritas-Lernpatenschaften vermittelt und begleitet Lernpatenschaften zwischen Schüler(innen) und Ehrenamtlichen aus Ratingen. Unterstützt wird das Angebot durch das Bundesprogramm "Menschen stärken Menschen” des Ministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.
Ingelore und Wolfgang Thamm besuchen straffällige Jugendliche (Wriezen, Brandenburg)
Ingelore und Wolfgang Thamm engagieren sich im Rahmen des Caritas-Projektes "Ehrenamt im Strafvollzug" in der Jugendstrafvollzugsanstalt in Wriezen. "Gefangene besuchen ist ein Werk der Barmherzigkeit. Auch straffällige junge Menschen haben das Recht auf neue Chancen und Geborgenheit", sagen die beiden Rentner zu ihrer Motivation. Das Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz (MdJEV) Brandenburg finanziert das Projekt seit 2008.
Weitere Informationen:
#freiefahrtfuerfreiwillige
„Zum 30-jährigen Jubiläum der UN-Kinderrechtskonvention müssen wir leider feststellen: Die Grundprinzipen der Konvention finden auch in Deutschland, immer noch zu wenig Beachtung“, bemängelt Caritas-Präsident Peter Neher. „Im Vergleich zu vielen Ländern leben Kinder hierzulande gut. Aber über zwei Millionen Kinder und Jugendliche sind laut Statistik von Armut und Ausgrenzung bedroht und es gilt, sie und ihren Familien zielgenauer zu unterstützen. Wir sehen auch in anderen Bereichen Raum für Verbesserungen, zum Beispiel bei den Lebensbedingungen von geflüchteten Kindern und ihren Familien, bei der Beteiligung an Entscheidungsprozessen sowie bei den Kinderrechten im digitalen Raum“, so Neher weiter.
Für geflüchtete Kinder Rechte stärken
Die Lebensbedingungen der nach Deutschland geflüchteten Kinder, allen voran derer, die in Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht sind, verstoßen vielfach gegen Kinderrechte – zum Beispiel die Rechte auf Bildung, auf Spiel und Freizeit, auf angemessene Lebensbedingungen und auf Privatsphäre. Der Deutsche Caritasverband fordert unter anderem, dass Unterkünfte für Geflüchtete systematisch über Rückzugsorte für Mütter mit Babys verfügen, und dass die gesundheitliche Versorgung und der Zugang zur Bildung erheblich verbessert werden.
Kinder wirklich beteiligen
In puncto Beteiligung von jungen Menschen an den Entscheidungen, die sie betreffen, wurde in Deutschland bereits einiges erreicht – vieles bleibt aber eine Scheinpartizipation. Der Deutsche Caritasverband plädiert für eine echte Beteiligung von Kindern, indem diese beispielsweise von Familiengerichten noch mehr als jetzt angehört oder an der Kommunalpolitik beteiligt werden. Die Caritas geht mit gutem Beispiel voran: In den Caritasverbänden Freiburg und Stuttgart-Rottenburg wirken sogenannte Jugendforen aktiv bei der Ausgestaltung der Erziehungshilfe mit.
Jugendmediengesetz reformieren
Kinder haben außerdem ein Recht auf Schutz, der über den analogen Raum hinaus reicht – in einer Zeit, in der Mobbing und Belästigung zunehmend im Netz stattfinden. Aus Sicht des Deutschen Caritasverbandes muss der von Bundesministerin Franziska Giffey angekündigte Jugendmediengesetz Kinder sowohl Schutz als einen geeigneten Rahmen für ihre Einbringung in die digitale Welt bieten.
In Westeuropa, gerade auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sind geschätzt zwischen ein und zwei Millionen Menschen, meist Frauen aus Mittel- und Osteuropa, als sogenannte Live-In-Careworkers tätig: Sie leben im Haushalt pflegebedürftiger Menschen und ermöglichen ihnen, ihren Lebensabend in der vertrauten Umgebung zu verbringen. Der Deutsche Caritasverband fordert von der Politik ein Konzept zur „Fair Care Migration” und die Definition von Mindeststandards, unter anderem Qualitätsstandards für Agenturen, die Live-In-Careworkers vermitteln.
Arbeitsbedingungen
Wie diese Arbeitskräfte angeworben werden, welche Rechte ihnen zustehen und wie ihre Beschäftigung in ihrer späteren beruflichen Laufbahn anerkannt werden kann, wird nämlich im politischen Diskurs vernachlässigt. Viele von ihnen haben unklare Arbeitszeiten und eine unzureichende soziale Absicherung.
„Wer betreut die Älteren in unserer Gesellschaft und unter welchen Bedingungen: Diese Frage stellt sich akut nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa aber die Beschäftigung von Live-In- Careworkers, auf die viele Familien zurückgreifen, liegt bis jetzt in einer gesetzlichen Grauzone“, so Eva Welskop-Deffaa, Vorstand Sozialpolitik des Deutschen Caritasverbandes. „Wir erwarten von der neuen EU-Kommission, dass sie im für Sommer 2020 angekündigten Grünbuch zur Demographie der Care Migration, insbesondere der Pendelmigration der Live-In-Careworkers, vorrangig Aufmerksamkeit schenkt.“
Live-In-Careworkers müssen die gleichen Arbeitsrechte haben wie andere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Zielland. Sie brauchen den Schutz der Sozialversicherungen und sie müssen vor Ort verlässlich begleitet werden. Ihre Arbeit bringt besondere Belastungen mit sich, mit denen sie nicht allein gelassen werden dürfen, so Welskop-Deffaa weiter.
Strukturen
„Fair Care Migration” heißt auch, dass die Perspektive der Herkunftsländer einbezogen wird. „Wir haben vor Ort Strukturen aufgebaut, um den Pflegebedürftigen eine menschenwürdige Versorgung zu gewährleisten, aber wir können diese Strukturen nicht aufrecht erhalten, wenn die Mitarbeiterinnen scharenweise weggehen“, so András Márton, Caritas-Direktor in der rumänischen Erzdiözese Alba Iulia anlässlich eines Seminars der Caritas zu diesem Thema in Berlin. „Wir brauchen dringend europäische Lösungen“.
Caritas-Organisationen in Ziel- und Herkunftsländern arbeiten seit 2012 zusammen, um geeignete Modelle der Vermittlung, Unterstützung und Qualifizierung von migrierenden Live-In-Careworkers erfolgreich zu erproben, zum Beispiel in Form von Ost-West-Partnerschaften zwischen Caritas-Organisationen.
Presse-Infos Caritas International
Foto: Caritas international
Die "Aktion Eine Million Sterne" setzt Zeichen. Auch in diesem Jahr werden wieder zehntausende Kerzen in ganz Deutschland brennen und so ein solidarisches Licht für die Schwächsten hier und weltweit entzünden. Am Vorabend des Welttag der Armen, zu dem Papst Franziskus jährlich aufruft, stehen bei dieser Solidaritätsaktion von Caritas international, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, die Menschen in Jordanien im Mittelpunkt: syrische und irakische Flüchtlinge, sowie die Schwächsten der jordanischen Gesellschaft.
Jordanien, das Land an der südlichen Grenze zu Syrien, hat seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs vor acht Jahren mehr als eine Million Menschen aufgenommen. Eine große humanitäre Geste, die die jordanische Gesellschaft inzwischen an ihre Belastungsgrenze gebracht hat. "Das Land hat Unglaubliches geleistet", urteilt Peter Neher, der Präsident des Caritasverbandes, "doch der Bogen droht zu überspannen." Allein kommt Jordanien mit dieser Situation nicht mehr zurecht. "Das Land, die Menschen brauchen unsere Solidarität, vor allem die Flüchtlinge und auch bedürftigen Gruppen innerhalb der jordanischen Gesellschaft."
Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, arbeitet gemeinsam mit der Caritas Jordanien in einer Vielzahl von Projekten daran, Flüchtlingen und marginalisierten jordanische Bevölkerungsgruppen wieder eine Perspektive zu geben. "Wir helfen in jenen Bereichen, wo dem jordanischen Staat die Kapazitäten fehlen: in der Betreuung der Flüchtlinge, in der psychologischen und medizinischen Versorgung, im Bildungsbereich und im Wohnen", erläutert Neher. Daran soll die "Aktion Eine Million Sterne" auch hier erinnern. Außer in Freiburg werden in fast einhundert Städten und Kommunen bundesweit Kerzen brennen. Veranstalterinnen sind die Caritasverbände, Einrichtungen und Pfarrgemeinden. Sie rufen die Menschen zur Teilnahme und zu Spenden auf.
Die Veranstaltung in Freiburg beginnt am Samstag, den 16. November, um 16.30 Uhr auf dem Augustinerplatz in der Altstadt.
Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Dieser gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit mehr als 160 nationalen Mitgliedsverbänden.
Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, appelliert eindringlich an Regierung und Opposition des Südsudan, am Friedensabkommen festzuhalten. Der Friedensvertrag läuft am 12. November aus, wenn wesentliche Vereinbarungen nicht umgesetzt werden. "Um das junge Land vor dem Rückfall in die Gewaltspirale zu bewahren, sollte die internationale Gemeinschaft einer erneuten Verlängerung des Friedensvertrags um 100 Tage zustimmen, die am Wochenende in Ugandas Hauptstadt, Kampala, ausgehandelt wurde", erklärt Oliver Müller, der Leiter von Caritas international. "Präsident Salva Kiir und Oppositionsführer Riek Machar sollten weiter um eine diplomatische Lösung ringen. Der Friedensprozess im Südsudan muss weitergehen".
Der Friedensvertrag, der im August 2018 vereinbart wurde, sieht unter anderem vor, Regierungssoldaten und Rebellen in einer Einheitsarmee zusammenzuführen, zu trainieren und zu besolden. Die Regierung ließ den Soldaten jedoch nur zehn Prozent der dafür von der internationalen Gemeinschaft bereitgestellten Mittel von 100 Millionen Dollar zukommen. "Einige Militärführer haben begonnen Jugendliche anzuwerben, um sich für ein mögliches Wiederentfachen der Kämpfe zu rüsten", sagt Müller. "In größeren Städten wie der Stadt Wau leben viele Jugendliche auf der Straße. Für sie ist die Verlockung groß diesen Angeboten nachzugehen."
Der Südsudan ist nach seiner Unabhängigkeit 2011 noch nicht zur Ruhe gekommen. Die Jahre des Bürgerkriegs haben, zusammen mit Perioden der Trockenheit oder starken Überschwemmungen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung ihre Ernte und damit angewiesen auf internationale Nothilfe gemacht. "Aus Angst vor Gewalt und Vertreibung trauen sich viele Bauern nicht mehr, ihre heimischen Felder zu bestellen", erklärt Müller, der das Land gut kennt. Fast 400.000 Menschen haben durch den Krieg und seine Folgen ihr Leben verloren, fast vier Millionen sind aus ihren Dörfern vertrieben, mehr als zwei Millionen von ihnen in die Nachbarländer geflüchtet. "Diese Zahlen machen das Ausmaß dieser humanitären Krise deutlich", sagt Caritas international-Leiter Müller. Derzeit versetzt zusätzlich eine großflächige Überschwemmung das Land in den Ausnahmezustand. Mehr als eine Million Menschen sind betroffen.
Caritas international unterstützt die zerrissenen Familien vor Ort in Nothilfeprojekten zur Ernährungssicherung und Friedensarbeit. Gegenwärtig unterstützt das Hilfswerk der deutschen Caritas etwa 200.000 Menschen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Partnerorganisationen verteilen Nahrungsmitteln und leisten medizinische Notversorgung und psychosoziale Betreuung in- und außerhalb der Flüchtlingscamps.
Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Dieser gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit mehr als 160 nationalen Mitgliedsverbänden.
Caritas international stellt nach dem Beginn der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien 100.000 Euro für Nothilfeprojekte ihrer lokalen Partner bereit. "Durch das gewaltsame Eindringen des türkischen Militärs in das Gebiet sind zehntausende Menschen in die Flucht getrieben worden. Weitere Kampfhandlungen könnten die Lage noch deutlich verschlimmern", sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Schätzungen zufolge wurden bereits zum jetzigen Zeitpunkt mehr als 60.000 Menschen vertrieben, zahlreiche von ihnen zum wiederholten Mal.
Ein großer Teil der aus den derzeit belagerten Städten Ras al Ain und Tel Abjad vertriebenen Menschen ist in Richtung der Stadt Hasaké und ins Umland geflohen. "Wir werden unsere Partner in der Region dabei unterstützen, einen Teil dieser Menschen mit lebenswichtiger Nothilfe zu versorgen, darunter Nahrungsmittel und medizinische Güter."
Die negativen Folgen der militärischen Intervention gingen deutlich über die Auswirkungen der reinen Kampfhandlungen hinaus, warnt Müller. "Die Preise für alltägliche Güter sind in die Höhe geschnellt und es gibt Befürchtungen, dass die Wasserversorgung in Hasaké durch den Vormarsch der türkischen Armee bald in großen Teilen oder gar komplett zum Erliegen kommt." Caritas international stehe in diesen schwierigen Zeiten an der Seite ihrer Partner.
Die Mitarbeitenden der lokalen Partner von Caritas international unterstützen die Menschen seit Ausbruch des Krieges in Syrien im März 2011 - neben Hasaké unter anderem in Damaskus und Umgebung, in Aleppo, Homs, Tartous, Latakia und Idlib.
Spenden werden erbeten an:
Caritas international
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
BIC: BFSWDE33KRL
Stichwort: NothilfeSyrien.
Hier können Sie online spenden
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Hier erfahren Sie mehr über unsere Nothilfe in Syrien
Das Erzbistum Freiburg unterstützt zwei akut krisengeplagte Länder mit Großspenden. Für Projekte von Caritas international in Venezuela und dem Kongo werden insgesamt 350.000 Euro bereitgestellt.
In Venezuela hat der anhaltende Machtkampf zwischen Regierung und Opposition das Land in eine tiefe Krise gestürzt. Hyperinflation, Massenarbeitslosigkeit, eine rapid sinkende Kaufkraft und die Verschlechterung der Grundversorgung im Gesundheitswesen haben dazu geführt, dass mehr als vier Millionen Venezolaner in die Nachbarstaaten geflohen sind. Etwa sieben Millionen Venezolaner benötigen dringend humanitäre Hilfe - davon sind knapp die Hälfte Kinder.
Gleichzeitig erleben im krisengeplagten Osten der Demokratischen Republik Kongo die Menschen derzeit den wohl schwersten Ebola-Ausbruch in der Geschichte des Landes. Es ist bereits der zehnte Ausbruch der Ebola-Seuche in dieser Region, die die Lage seit Mai 2019 massiv verschärft. Es besteht vor allem die große Sorge, dass sich die Seuche in dicht besiedelte Gebiete ausbreitet, wie beispielsweise in der Millionenstadt Goma.
Unterstützung für Schwangere und zur Seuchenprävention
Vor diesem Hintergrund hat das Erzbistum Freiburg Caritas international, dem Katastrophenhilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, eine Unterstützung von jeweils 175.000 Euro für Hilfsprojekte in Venezuela und der Demokratischen Republik Kongo zugesagt.
Weihbischof Birkhofer erklärte zur Situation in Venezuela: "Dieses Land braucht unsere Unterstützung, gerade im humanitären Bereich. Durch unsere Spende sollen schwangere Frauen, sozial Schwache und Menschen, die am Rande stehen, unterstützt werden." Projektpartner ist der Jesuitische Flüchtlingsdienst in Venezuela, der bereits seit mehreren Jahren mit Hilfsprojekten vor Ort tätig ist.
"Wie können wir die Menschen präventiv dabei unterstützen, sich vor dieser Seuche zu schützen?" Weihbischof Birkhofer sieht dies als die drängendste Aufgabe in der Demokratischen Republik Kongo. "Unsere Spende soll in diesem kriegsgeschüttelten Land helfen, die Lebensverhältnisse zu verbessern", unterstreicht der Weihbischof das Engagement des Erzbistums.
"Diese Großspenden sind wichtig, denn sie erweitern unsere Möglichkeiten, in beiden Ländern gemeinsam mit den lokalen Partnern gezielt Hilfe zu leisten", sagt Oliver Müller, der Leiter von Caritas international. "Dafür sind wir sehr dankbar."
Caritas international: Lokale Hilfsprojekte vor Ort
Die lokalen Caritas-Partner in Venezuela und der Demokratischen Republik Kongo arbeiten, unterstützt von Caritas international, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, in verschiedenen Projekten, um die Menschen vor Ort gezielt zu unterstützen.
In Venezuela erhalten bedürftige Familien über Schulkantinen und Gemeindetafeln Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel. Ebenso werden die Menschen mit Medikamenten, medizinischen Untersuchungen und spezialisierter medizinische Versorgung sowie Hygienekits unterstützt. Neben psychologischer Betreuung vor allem von Kindern und Jugendlichen werden geschützte Räume für Gemeindemitglieder und Schulumgebungen geschaffen, mit dem Ziel der Gewaltprävention und der Schaffung eines sozial stützenden Umfelds.
Caritas international stellt in der Demokratischen Republik Kongo die Prävention und insbesondere die Aufklärung der Bevölkerung über das Ebola-Virus in den Mittelpunkt der Bemühungen. Gerade das Wissen über Ursachen, Ansteckungswege des Virus und sinnvolle Vorsorgemaßnahmen ist fundamental wichtig, weil die Bevölkerung in der Region aufgrund jahrzehntelanger Kriegshandlungen über ein äußerst geringes Bildungsniveau verfügt und weil traditionelle Praktiken, zum Beispiel bei Beerdigungen, die Weiterverbreitung fördern.
Spenden für Venezuela werden erbeten an:
Caritas international
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
BIC: BFSWDE33KRL
Stichwort: Nothilfe Venezuela
oder für den Kongo an:
Caritas international
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
BIC: BFSWDE33KRL
Stichwort: Ebola-Nothilfe Kongo
Ein Video des Erzbistums zum Thema finden Sie hier.
Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Dieser gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit mehr als 160 nationalen Mitgliedsverbänden.
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Hier erfahren Sie mehr über unsere Hilfe in der DR Kongo und in Venezuela
Ein Jahr nach der verheerenden Dreifach-Katastrophe auf der indonesischen Insel Sulawesi sind weiterhin viele tausend Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. "Mehr als 30.000 Menschen leben noch immer in provisorischen Unterkünften und warten darauf, irgendwann wieder in eine eigene Bleibe ziehen zu können", sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes.
Ein schweres Erdbeben mit der Stärke 7,5 auf der Richter-Skala hatte die Insel am 28. September 2018 erschüttert und einen Tsunami ausgelöst. Auf der Insel kam es zudem zu Bodenverflüssigungen infolge des Erdbebens, etwa in einer dicht bevölkerten Siedlung in der Großstadt Palu. Insgesamt kamen mehr als 4.000 Menschen durch die Katastrophen ums Leben.
"Wir haben im vergangenen Jahr mehr als 700 Familien auf der Insel dabei geholfen, ein neues Haus zu bauen oder ihre Unterkunft wieder in Stand zu setzen, mehr als 200 werden noch folgen", erklärt Müller. "Darüber hinaus haben wir mit Hilfe unserer lokalen Partner knapp 5.000 Kinder behandelt, die durch die Katastrophen traumatisiert wurden." Weiterhin unterstützte Caritas international bis zum heutigen Tag die Hilfe für mehr als 1.800 Patientinnen und Patienten in medizinischen Zentren und Krankenhäusern und versorgte mehr als 2.700 Bedürftige mit Nahrungsmitteln.
Unterdessen hat am Donnerstag ein Erdbeben die einige Hundert Kilometer weiter im Osten gelegenen Molukken-Inseln getroffen. Lokale Mitarbeitende der Caritas sondieren derzeit die Lage in der Region.
An die Redaktionen: Eine deutschsprachige Mitarbeiterin von Caritas international in Indonesien hat die Katastrophenregion in Sulawesi besucht und steht für Interviews zur Verfügung. Anfragen an die Pressestelle unter presse@caritas-international.de oder via Telefon an: 0761 200-514 oder -515.
Spenden werden erbeten auf:
Caritas international, Freiburg,Spendenstichwort " Erdbeben Indonesien"
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02,
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe,
BIC: BFSWDE33KRL oder online unter: www.caritas-international.de
oder an:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
Spendenstichwort "Erdbebenhilfe Indonesien"
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
Evangelische Bank eG
BIC GENODEF1EK1
oder online unter www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
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