Neu-Ulm, 20.11.2007 ( pca ) . Im Juli 2007 hat das Caritas-Altenheim Albertus Magnus in Neu-Ulm mit der „eingestreuten Tagespflege“ einen innovativen Weg beschritten. Tagespflegegäste werden nicht als eine eigenständige Gruppe tagsüber betreut, sondern auf verschiedene Wohngruppen des Seniorenheims aufgeteilt bzw. „eingestreut“. „Das Konzept geht auf, die Rückmeldungen sowohl der Tagespflegegäste als auch der Pflegefachkräfte sind durchweg sehr positiv“, freut sich Walter Gebauer, Leiter des Altenheimes der CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH . Dabei beruft er sich auf eine schriftliche Umfrage, die er selbst initiiert und durchgeführt hatte. „Mir ist wichtig zu wissen, was wie läuft, damit ich notfalls auch steuernd eingreifen kann.“
Gebauer berichtet von anfänglicher Skepsis gegenüber dem neuen Angebot des Hauses. Hintergrund war die Auflösung der benachbarten Sozialstation. „Das war verständlich, denn für die betroffenen Pflegegäste hatte dies eine Umstellung bedeutet, nicht mehr zur Sozialstation gehen zu können.“ Mit der „eingestreuten Tagespflege“ waren sie schließlich auch gefordert, sich auf neue, noch unbekannte Menschen einzustellen. Die Scheu, in ein Altenheim zu gehen, spielte ebenso eine Rolle. Dass inzwischen alle Seiten zufrieden sind, führt Gebauer gemeinsam mit der Pflegedienstleitung Veronika Dietrich darauf zurück, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auch die Caritas-Sozialstation in Senden sehr flexibel auf die neue Herausforderung reagierten. „Die Pflegekräfte erfahren die eingestreute Tagespflege als eine sehr große Bereicherung“, fügt Dietrich hinzu. Sie sieht das neue Angebot als richtigen Weg in die Zukunft: „Die Tagespflegegäste bringen ein Stück frischen Wind mit in die Gruppe.“ Ein Beleg für den Erfolg sieht Gebauer auch darin, dass inzwischen 17 Verträge mit Tagespflegegästen bestehen. Auch der hauseigene Fahrdienst werde gern in Anspruch genommen.
Das Caritas-Altenheim tat viel für den Erfolg. Gebauer änderte mit seinem Team die Dienste und Dienstpläne. Die Präsenzkräfte, die Pflegekräfte also, die in den so genannten „Guten Stuben“ die Bewohnerinnen und Bewohner begleiten und dem Tagesablauf eine Struktur geben, lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen, um das Tagesprogramm auch für die Gäste interessant zu gestalten.
Das Caritas-Altenheim Albertus Magnus hat den Vorteil, dass es das Angebot der „eingestreuten Tagespflege“ auf unkomplizierte Weise ausgestalten kann. „Bei uns kann man auch am Wochenende und an Feiertagen die Tagespflege in Anspruch nehmen. Wenn nötig wird eine betroffene Person auch zwischendurch in die Kurzzeitpflege aufgenommen“, berichtet Gebauer. Auch entstehen in der „eingestreuten Tagespflege“ mehr soziale Kontakte als zuvor. Darüber hinaus können die Gäste der Tagespflege am gesamten Programmangebot des Hauses wie zum Beispiel an den Gottesdiensten oder den Hausfesten teilnehmen. „Das ist ein echter Mehrwert“, so der Einrichtungsleiter der Caritas. Das Lebensweltkonzept der CAB-Altenheime , das die Erfahrungen und Neigungen der Bewohnerinnen und Bewohner sehr stark in den Mittelpunkt der Alltagsgestaltung stellt, fördere darüber hinaus die aktive Teilnahme am Geschehen in der Wohngruppe.
Wegweiser:
Das Caritas-Altenheim Albertus Magnus, 1968 damals als modernstes Haus seiner Art in Schwaben eröffnet, steht heute in der Trägerschaft der CAB Caritas Betriebsträger gGmbH . Träger der CAB ist zu hundert Prozent der Caritasverband für die Diözese Augsburg e.V. Das Altenheim bietet 125 Pflegeplätze einschließlich eingestreuter Kurzzeitpflege in Einzel- und Doppelzimmern an. Für Gäste in der Tagespflege stehen Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Pflege und Betreuung erfolgt auf Grundlage moderner Pflegestandards. Die hausärztliche Versorgung kann wie gewohnt weiter geführt werden. Auf Wunsch kann ein Fahrdienst zwischen Wohnung und Tagespflege angeboten werden. Auch werden, sofern gewünscht, weitere Dienstleistungen wie Friseur, Fußpflege oder Krankengymnastik vermittelt.