Augsburg/
Der Diözesan-Caritasverband führt
deshalb gemeinsam mit dem Bezirkskrankenhaus
Ein entscheidender Ansatz für die
gezielte Hilfevermittlung und die kontinuierliche Versorgung ist das
Case-Management
. Magdalena
Hahn-Ritzkat
,
Professorin an der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der Staatlichen
Fachhochschule München, hat nun bei einer Klausurtagung aller Leitungskräfte
der Sozialpsychiatrischen Dienste der Caritas im Bistum Augsburg, für diesen
Ansatz geworben. „
Case-Management
gewährleistet einen
personenzentrierten Ansatz, der eine passgenaue Hilfe zum Ziel hat.“
Der Klient sieht sich im Normalfall
einer für ihn unübersichtlichen Hilfelandschaft gegenüber. Gleichzeitig hat er
mit Spezialisten zu tun, die oft genug einen eigenen „Tunnelblick“ für die
ihren Fachbereich betreffenden Probleme entwickelt haben. Die Folge, so
Hahn-Ritzkat
: „Der Klient bleibt allein gelassen, da seine
Problemlagen bei streng voneinander getrennten Zuständigkeiten nur jeweils für
sich einzeln betrachtet werden.“
Case-Management
sieht deshalb vor, dass der
zuständige Berater das gesamte Problemfeld und soziale Umfeld von Anfang an mit
in den Blick nimmt. Ein psychisch erkrankter Mensch, der wegen Überschuldung
seine Wohnung verliert, brauche zunächst einmal eine Schuldnerberatung, um
dieses existentielle Grundproblem lösen zu können, unterstrich die Münchner
Professorin. Ansonsten drohe eine eigentlich unnötige Verschlimmerung seiner
Erkrankung.
Um solche Fälle schon von Beginn
auf die richtige Hilfespur zu setzen, müsse der
Case-Manager
mit den verschiedenen Beratungsdiensten für die unterschiedlichen
Problemfelder, auch über die Grenzen des eigenen Trägers hinweg ein
„integriertes Hilfe-Netz“ aufbauen, an dem alle Partner personenzentriert miteinander
kooperieren. Gemeinsam – auch mit dem Klienten - müsse eine Zielvereinbarung
getroffen werden. Transparenz ist Voraussetzung: „Was nützt es denn dem
Klienten, wenn der eine Berater nicht vom anderen weiß und vor allem nichts
davon hört, ob der einmal eingeschlagene Hilfeweg tatsächlich dem Klienten gut
tut“, so
Hahn-Ritzkat
. Fehle diese Transparenz, könne
man auch nicht nachjustieren.
Hahn-Ritzkat
sieht den
Case-Manager
deshalb nicht nur in der Rolle eines Maklers, der ein optimales
Versorgungspaket für den Klienten zusammenstellt, sondern auch als ein Anwalt
des Klienten. Er muss die Zugänge zu den verschiedenen Hilfen steuern und
eventuellen Lücken in der Versorgung nachgehen. „Die Methode und die Wege sind
dem Menschen anzupassen, nicht anders herum.“