Organisiert hatte das Treffen die AG 60 plus unter dem Vorsitz von Thomas Weigel, den unter anderem die Landtagsabgeordnete Dr. Simone Strohmayr und der Fraktionsvorsitzende im Bezirkstag, Wolfgang Bähner, begleiteten. „Unsere Gesellschaft baut sich um“, so der Diözesan-Caritasdirektor in seiner Begrüßung. „Wir können und dürfen uns dem nicht entziehen“.
Der demographische Wandel ist keine Unbekannte mehr. Er wird weitreichende Folgen haben. Alle Lebensbereiche werden davon betroffen sein. „Wir wissen das schon lange, aber eigentlich hat sich niemand richtig darauf eingestellt“, unterstrich Peter Hell, der beim Diözesan-Caritasverband das Referat Alten-, Behinderten-, Gesundheitshilfe und Hospiz leitet. Seine Prognose für die Zukunft der Pflege hört sich nicht gut an. „Mit einem einfachen Weiter so werden es nicht schaffen, alle zu Pflegenden gepflegt zu bekommen.“
Die einzige Chance erkennt die Caritas in einem Hilfe-Mix aus professionellen Pflegekräften, teilprofessionellen Hilfskräften und freiwilligem ehrenamtlichen Engagement. „Hierzu müssen wir einerseits lernen, unsere Hilfesysteme neu zu denken. Raus aus der Versäulung, hin zur Verzahnung“, so brachte es Diözesan-Caritasdirektor Dr. Magg auf den Punkt. Andererseits setzt sich die Caritas dafür ein, dass die Menschen wieder lernen, gegenseitig und über die Generationen hinweg Verantwortung zu übernehmen.
Doch auch das werde nicht ausreichen, wenn die Rahmenbedingungen für die Pflege nicht verändert werden. Die Pflege stehe einerseits unter einer hohen ethischen Verpflichtung, auch werde ständig an einer Verbesserung der Qualität und des Fachwissens gearbeitet. Auf der anderen Seite stehen der zu hohe Kosten- und Wettbewerbsdruck sowie die starke Bürokratisierung. „Das zermürbt die Pflegekräfte und schadet nur“, so Bianca Lange, Fachreferentin des Diözesan-Caritasverbandes für die ambulante Pflege.
Dr. Simone Strohmayr, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Bayerischen Landtag, und Diözesan-Caritasdirektor waren sich deshalb darin einig: „Die Rahmenbedingungen für die Pflege müssen geändert werden.“ Auch wünschten sie mehr Geld in die Pflege zu pumpen. Denn allen Diskussionsteilnehmern war klar: Wenn die Pflege – auch unter dem Gesichtspunkt der Ausbildungs- und Arbeitsvergütung – nicht besser finanziert werde, sinken die Chancen, junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern.