St. Ottilien/Augsburg,
09.07.2008
(
pca
)
.
Die Pflege hat sich in den vergangenen Jahren in den Alten- und Pflegeheimen
grundlegend gewandelt. Die Zeit, die alte Menschen in den Heimen verbringen,
ist immer kürzer geworden. Die moderne Medizin erlaubt es den Menschen, viel
länger zuhause leben zu können. Diese Entwicklung führt auf der anderen Seite dazu,
dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Alten- und Pflegeheimen wegen der
kürzeren Verweildauer in immer kürzeren Zeitabständen mit unheilbaren
Erkrankungen, Sterben und Tod konfrontiert werden. „Der Umgang mit diesen
Lebenssituationen fordert nicht nur jeden einzelnen Mitarbeiter heraus, sondern
jedes Heim“, so Dr. Hildegard Schröppel, Leiterin der Fachabteilung Stationäre
Altenhilfe des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg e.V.. „Der Umgang mit
Sterben und Tod berührt das christliche Selbstverständnis einer jeden
Caritas-Einrichtung.“
Acht
Caritas-Altenheime haben sich deshalb nun dazu entschieden, sich nicht allein
auf fachliche Zusatzqualifikationen einzelner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
zu stützen, sondern alle Abläufe in der Pflege personell, strukturell und
organisatorisch entsprechend abzustimmen. „Es wird für Sie ein spannender
Prozess werden“, so Schröppel in ihrer Begrüßung zum ersten Treffen des
eineinhalb Jahre dauernden Umsetzungsprozesses in St. Ottilien, an dem die
Einrichtungsleiter oder die Pflegedienstleitung sowie eine Palliativpflegefachkraft
teilnahmen.
Wie „Christliche
Hospiz- und Palliativkultur in Einrichtungen der Caritas“ umgesetzt werden
kann, hat das gleichnamige Projekt gezeigt, das
bayernweit
in den Jahren 2006 und 2007 durchgeführt worden war. Das Caritas-Pflegezentrum
St. Hildegard in
Pöttmes
hatte als Pilot-Einrichtung daran
teilgenommen. Dort wurden Leitlinien entwickelt, von denen die acht
Einrichtungen nun profitieren können. Wie wird z.B. garantiert, dass die
persönlichen Wünsche der leidenden und sterbenden Person von allen
MitarbeiterInnen
berücksichtigt werden? Welche Maßnahmen
sind bei
palliativen
Notsituationen zu treffen, d.h.
bei extremen Schmerzsituationen, die eine professionelle Schmerzlinderung
umgehend erfordern? Was ist in ethischen schwierigen Entscheidungssituationen
zu tun und wie ist vor allem dabei zu verfahren? Auch geht es um den Ausbau von
Kooperationen insbesondere mit Ärzten, Seelsorgern und Hospizvereinen. Eine
Caritas-Einrichtung darf, so Schröppel, sich als christliches Altenpflegeheim
nicht allein auf den guten Willen und eine hochwertige Ausbildung einzelner
MitarbeiterInnen
verlassen, „die christliche Palliativ- und
Hospizkultur muss in diesem Heim auch strukturell und organisatorisch
verwurzelt sein“.
In den
kommenden eineinhalb Jahren werden die Leitungskräfte alle sechs bis acht
Wochen regelmäßig zusammenkommen, Wissen sammeln, Erfahrungen austauschen und
dann wieder gemeinsam mit allen ihren
MitarbeiterInnen
Arbeitsaufträge aus den Kursen abarbeiten. Dabei will Dr. Schröppel als
verantwortliche Leiterin des Umsetzungsprozesses mit den Teilnehmern „gemeinsam
Wege suchen“, die dann in den Caritas-Altenhilfeeinrichtungen umgesetzt werden
können.
Infos zu den Teilnehmern:
Sie machen sich auf den Weg in ihren Einrichtungen die „Christliche Palliativ- und Hospizkultur in Einrichtungen der Caritas“ zu verwurzeln: Gerlinde Schindler-Schneller (Heilig-Geist-Stift, Dillingen), Irmgard Steger (Caritas-Alten- und Pflegeheim St. Marien, Seeg ), Carmen Müller (Heilig-Geist-Stift, Dillingen), Dr. Hildegard Schröppel (Leiterin der Fachabteilung Stationäre Altenhilfe des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg e.V.), Schwester Regina Waldmann (Caritas-Alten- und Pflegeheim St. Marien, Seeg ), Maria-Luise Meißner (Seniorenheim der Hospitalstiftung, Dinkelscherben), Senzi Fleschutz ( AllgäuStift Seniorenzentrum Marienheim, Kempten), Klaus-Peter Hafner (Seniorenheim der Hospitalstiftung, Dinkelscherben), Anna Maria Oestreicher (Altenzentrum St. Elisabeth, Senden), Monika Simon (ebenso Altenzentrum St. Elisabeth, Senden) Eva-Maria Ehmig (Seniorenzentrum St. Albert, Zusmarshausen), Brigitte Schiele (Altenheim St. Vinzenz, Nördlingen), Petra Jungert (ebenfalls Altenheim St. Vinzenz, Nördlingen), Ute Laupp ( AllgäuStift Seniorenzentrum Marienheim, Kempten), Jörg Fröhlich (Alten- und Pflegeheim St. Afra, Augsburg), Claudia Ettenhofer (ebenfalls Alten- und Pflegeheim St. Afra, Augsburg) und Nadine Brunn, Mitarbeiterin von Dr. Schröppel.