Im Gottesdienst anlässlich des Neujahresempfanges des Augsburger Diözesan-Caritasverbandes sagte er weiter: „Indem Sie sich zu den Menschen hinunterbücken, die bildlich gesprochen am Boden liegen, erreichen Sie Gottes Höhe und geben so ein Zeugnis von ihm, dem liebenden Gott.“ Dieser Dienst verlange eine Demut, die nicht Duckmäusertum meine, sondern Rückgrat, eine klare und aufrechte Haltung. Dabei dürften alle, die für die Caritas der Kirche arbeiten, sich sicher sein, dass sie nie allein sind, „sondern dass Gott mit ihnen geht.“ Wer in diesem Bewusstsein seinen Dienst für Menschen leiste, „dem sieht man es auch an“, zeigte sich Weihbischof Wörner überzeugt.
Beim Neujahresempfang, den Domkapitular Dr. Andreas Magg als neuer Diözesan-Caritasdirektor
Augsburgs Diözesan-Caritasdirektor Dr. Andreas Magg.BG
einführte, wird jedes Mal eine herausragende Persönlichkeit vorgestellt, die eine besondere Bedeutung für die Caritas hat. Diözesan-Caritasdirektor Dr. Magg widmete sich dieses Mal dem Franzosen Antoine- Frédéric Ozanam (1813 – 1953), der 1997 von Papst Johannes Paul II. beim Weltjugendtag in Paris seliggesprochen worden war. Schon im Elternhaus habe er in Lyon dank seiner sozial stark engagierten Eltern erfahren dürfen, wie sich der christliche Glaube angesichts von Armut, Hunger und Krankheit bewähren kann. Noch als Student gründete er 1833 in Paris eine studentische caritative Vereinigung auf der Basis der Spiritualität des Heiligen Vinzenz von Paul (1581 – 1660). Auf diese Vereinigung gehen die Vinzenzkonferenzen, die erste große weltweite Laienorganisation in der katholischen Kirche zurück. Die Vinzenzkonferenzen bildeten die Vorläufer der heutigen verbandlichen Caritas. Ozanam war Laie und wurde später Professor für Wirtschaftswissenschaften in Lyon und dann für Literaturwissenschaft in Paris. Trotz seiner beruflichen Belastungen engagierte er sich gleichzeitig für Menschen in sozialer Not.