Austausch mit der Politik: MdB Hansjörg Durz informierte sich bei einem Treffen mit Geflüchteten darüber, wie diese Digitalisierung erleben
Augsburg, 30.10.2025 (pca). Trotz Fortschritten klaffen Ziele der Digitalisierung und die Erfahrung in der Praxis oft aus einander, gerade auch beim Thema Migration. Das erfuhr MdB Hansjörg Durz (CSU) beim beim Aktionstag der Jugendmigrationsdienste (JMD) und Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE). Der CSU-Politiker - zugleich Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Staatmodernisierung und Digitalisierung - fragte direkt bei den Betroffenen nach: Wie ist das Ankommen in Deutschland, wie werden Behörden und Jobcenter erlebt? Was Migranten wie Berater ihm einhellig schilderten: Statt zu beschleunigen, schaffe die Digitalisierung oft neue Hürden. So sind Schwierigkeiten mit "online only" Terminvereinbarungen, digitalen Anträgen und Behördendeutsch häufig der Alltag von Geflüchteten.
Migrationsexperten: Digitalisierungserfahrungen ernst nehmen
"Was man früher persönlich oder mündlich rasch klären konnte, bleibt auf der Strecke, weil man erst gar keinen Zugang findet, sondern in der digitalen Warteschleife hängt", sagt ein Berater der MBE. Was staatlicherseits oft als Fortschritt und Vereinfachung angedacht ist, schafft in der Praxis neue Probleme. Manfred Hörr vom Jugendmigrationsdienst der Diakonie fasst es so zusammen: "Alleine ist es für die Klienten schwierig, den Zugang zu Behörden zu finden." Das bestätigen auch die anwesenden jungen Erwachsenen. Durz nahm die Anregungen mit und erläuterte, mit welchen Projekten die Bundesregierung die Digitalisierung vor Ort weiter umsetzt.
Die Beratungsarbeit bleibt unverzichtbar
Unterm Strich zeigten die Wortmeldungen an diesem Nachmittag im Caritashaus: "Ohne die Arbeit der Beratenden von Caritas, Diakonie, BdV, BRK, Gfi und Kolping wären die jungen Geflüchteten regelmäßig hilflos. Unsere Beratungsstellen werden wirklich gebraucht", so Dr. Isabella Wlossek, Referatsleiterin Migration bei der Caritas.
Warum die Arbeit der Jugendmigrationsdienste unverzichtbar ist, machten die MBE- und JMD-Fachkräfte gemeinsam mit jungen Menschen beispielsweise aus Russland, der Ukraine, Afghanistan und Sierra Leone deutlich: nämlich sowohl für die persönlichen und beruflichen Perspektiven der jungen Menschen, wie aber auch für den Zusammenhalt in der Gesellschaft.
Diakon Markus Müller, Direktor des Diözesan-Caritasverbandes betonte gegenüber dem CSU-Politiker: "Die Flüchtlingshilfe benötigt stabile Strukturen, damit Mitarbeitende gute Arbeit leisten können, Familien geschützt werden und vor Ort praktikable Lösungen entstehen." Integration kann sehr gut gelingen, so die Erfahrungen der Träger, benötigt aber Unterstützung und Begleitung.