Augsburg/München, 29.07.2025 (pca). Die Caritas im Bistum Augsburg erhebt Anspruch aus den Mitteln des geplanten Sonderfonds Infrastruktur des Bundes, von dem auch die Länder mit insgesamt 100 Milliarden Euro profitieren werden "Wir dürfen nicht nur in den inneren und äußeren Frieden, wir müssen auch in den sozialen Frieden investieren", sagte Caritasdirektor Markus Müller bei einem Fachgespräch mit Anton Rittel, Mitglied des Landtags und Sprecher der Freien Wähler im Bayerischen Landtag für Arbeit und Soziales. Rittel hatte zu dem Fachgespräch eingeladen. "Mir ist es wichtig, frühzeitig zu erfahren, wo Handlungsbedarf besteht. So kann ich bei der Mittelvergabe gezielt dafür Sorge tragen, dass die Sozialwirtschaft den ihr zustehenden Anteil erhält", betonte er.
Begleitet wurde Müller von Vertretern der Regens-Wagner-Stiftungen und der CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH. Gemeinsam wiesen sie auf einen "enorm hohen" Sanierungsbedarf in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen in einer Höhe von insgesamt mehreren hundert Millionen Euro hin. Allein bei der CAB und ihren Werkstätten und Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderungen sind rund 50 Millionen Euro nötig. Auch bei katholischen Kindertageseinrichtungen beklage Caritasdirektor Müller einen Sanierungsbedarf von rund 400 Millionen Euro. In ähnlicher Weise bestehe der Investitionsbedarf auch bei den Diensten und Angebote der bayernweit tätigen Regens-Wagner-Stiftungen.
Auch der Bau von Wohnraum für in- und ausländische Pflegekräfte müsse gefördert werden, betonte CAB-Geschäftsführerin Brigitta Hofmann. Die Bedeutung der Kindertageseinrichtungen für die Pflege dürfe nicht übersehen werden. "Uns fehlen Pflegekräfte in der Pflege, weil sie sich um ihre Kinder kümmern müssen, weil sie keinen Kindergartenplatz finden."
Müller forderte eine einfachere Mittelvergabe sowie die Möglichkeit für gemeinnützige Träger, Rücklagen für Investitionen zu bilden. Der Sonderfonds umfasst bundesweit 500 Milliarden Euro, 100 Milliarden davon sind für Länder und Kommunen vorgesehen. Bayern soll davon rund 15,7 Milliarden Euro erhalten. Davon soll auch Geld in die regionale Daseinsvorsorge fließen. Müller: "Die Sozialwirtschaft ist zentrale Säule der regionalen Daseinsvorsorge und damit auch von unersetzlicher Bedeutung für den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft."