Diözesan-Caritasdirektor Müller eröffnet Caritas-Herbstaktion in Friedberg
Friedberg / Augsburg, 28.09.2025 (pca). Die Caritas-Herbstspendenaktion ist eröffnet. Von Sonntag bis Sonntag rufen die katholischen Pfarrgemeinden in ganz Deutschland dazu auf, die Menschen in Not und Armut nicht zu übersehen, sondern sich aktiv für sie einzubringen. Für das Bistum Augsburg hat
Diözesan-Caritasdirektor Diakon Markus Müller warnte in seiner Predigt zur Eröffnung der Caritas-Herbstaktion 2025 davor, auf falsche Propheten zu hören, die die Gesellschaft nur spalten und Zwietracht säenBernhard Gattner
Diözesan-Caritasdirektor Diakon Markus Müller in Friedberg bei Augsburg am Sonntag die Aktion in einem Gottesdienst eröffnet. Müller brachte in seiner Predigt seine Sorge um den Zusammenhalt der Gesellschaft sehr deutlich zum Ausdruck. Er warnte davor, "auf die falschen Propheten zu hören, die wieder die Gesellschaft spalten wollen, Unfrieden säen, das Recht des Stärkeren in Anspruch nehmen und mit Parolen und Fakenews gegen die Schwachen in unserer Gesellschaft hetzen."
Umso dankbarer zeigte er sich für die vielen Menschen in Gesellschaft und Kirche, "die die Caritas, also die Liebe Gottes in die Welt bringen." Nach dem Gottesdienst ehrte der Caritasdirektor Frauen und Männer, die sich im Rahmen der Caritassammlungsaktion dafür einsetzen, die vielen Hilfen der Caritas für Notleidende möglich zu machen. Müller: "Ich danke Ihnen von Herzen. Die Caritas braucht Sie! Wir brauchen viele Mitstreiter!" Die Caritas verdiene die Unterstützung, "denn ohne uns, die Caritas, stünde Schwaben still - sozial wie auch volkswirtschaftlich. Wir haben als Caritas einen immensen volkswirtschaftlichen Mehrwert." Er sagt das aus gutem Grund. Als Diözesan-Caritasdirektor steht er an der Spitze der Caritas im Bistum Augsburg mit über 32.000 Mitarbeitenden und über 1.100 Einrichtungen.
Seit Jahren verteilt die Pfarrgemeinde St. Jakobus in Friedberg nur noch Spendenbriefe. Eine Sammlerin, die nicht persönlich genannt werden möchte, ist dankbar für die Möglichkeit. Man erreiche schließlich immer weniger Menschen persönlich an der Haustür, erzählt sie. Nicht jede Begegnung sei gut gewesen, als sie noch persönlich um Spenden bat. Sie erinnert sich an Begebenheiten, bei der ihr der Euro "wie einem Hund" hintergeworfen wurde. "Es ist schwieriger geworden", bedauert sie.
Für Pater Steffen Brühl, Pfarrer von St. Jakobus major, ist dies dennoch kein Grund, die Caritasaktion aufzugeben. "Jeder Cent, der gesammelt wird, ermöglicht Hilfe", unterstrich er beim Festakt zur Ehrung der langjährigen Sammlerinnen und Sammler. Sie geben "ein lebendiges Zeugnis dafür, dass die Nächstenliebe keine graue Theorie ist." "Die Caritas ist das Herzstück einer Pfarrei. Ohne sie hat eine Pfarrgemeinde eigentlich keinen Wert mehr."
Sowohl Diözesan-Caritasdirektor Müller betonte, worauf es in Gesellschaft und Kirche wirklich ankomme. "Seht endlich hin und handelt! Und geht dem Menschen seine Würde!" Da dürfe kein Unterschied gemacht werden. Die Zusage "Du bist wertvoll!" müsse gelten, "egal ob du mit Drogen vollgepumpt am Oberhauser Bahnhof liegst oder im Übergangswohnheim mittellos leben muss. Egal ob du deinen Körper gegen Sex verkaufst, um Geld zu verkaufen."