Bischof Dr. Bertram Meier besucht eine Flüchtlingsunterkunft. Kirche und Caritas unterstützen die Hilfe für Geflüchtete mit enormen finanziellen Mit-teln und der Arbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen.
Augsburg, 02. Okt. 2025 (pca). Im Rahmen der bundesweiten "Woche zur katholi-schen Flüchtlingshilfe" zeigen Vertreter der Diözese Augsburg Flagge für Schutz, Würde und Begleitung schutzsuchender Menschen. Bischof Dr. Bertram Meier be-suchte am 2. Oktober zusammen mit der Regierungspräsidentin Barbara Schretter und dem Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg, Diakon Markus Müller, eine Gemeinschaftsunterkunft. Zweck war es, sich vor Ort über Schicksale und die Arbeit der Caritas im Projekt CaRe zu informieren.
Mit enormem menschlichem Einsatz durch Haupt- und Ehrenamtliche sowie durch umfangreiche finanzielle Unterstützung von Kirche und Caritasverband in der Diöze-se leistet die katholische Kirche Beachtliches in der Flüchtlingshilfe. Die Zahlen spre-chen für sich - siebenstellige Summen wurden 2024 aufgewendet und rund 10.000 Menschen im vergangenen Jahr betreut.
Im Detail:
- Rund eine Million Euro betrugen die Aufwendungen für die Migrationsarbeit in 2024.
- Rund 9000 Menschen wurden von den Beraterinnen und Beratern der Caritas dabei im Jahr 2024 in der Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte, der Flüchtlings- und Integrationsberatung und dem Projekt CaRe unter-stützt.
- Zusätzlich fanden rund 1000 Erstberatungen und über 500 begleitete Aus-reisen im Rahmen der zentralen Rückkehrberatung statt.
- Auf dem Gebiet der Diözese Augsburg gibt es 29 Beratungsstellen der Caritas rund um das Thema Migration. Neben den Beraterinnen und Beratern unterstützen 88 Ehrenamtliche die Arbeit der Caritas für Geflüchtete.
Nicht nachlassende Unterstützung
Angesichts der Spardebatten im Bundestag und des immer rauer werdenden sozialen Klimas will die Kirche in der diesjährigen Flüchtlingswoche unterstreichen, dass ihr die Flüchtlingshilfe ein Kernanliegen ist.
Bischof Dr. Bertram Meier: "Flüchtlingsarbeit ist für die Kirche ein Herzensanliegen. Gerade in Zeiten, in denen die Politik die Aufgaben des Sozialstaates hinterfragt, wollen wir unsere nicht nachlassende Unterstützung mit diesem Besuch betonen. Die Flüchtlingshilfe fordert Kirche, Staat und Gesellschaft mit ganzer Kraft. Ein respekt-volles Miteinander können wir nur erreichen, indem wir nicht nur über Flüchtlinge sprechen, sondern auch mit ihnen - so wie heute. Wir alle hier können nur aus dieser Begegnung lernen: Polemische Debatten und flüchtlingspolitische Unterbietungswettbewerbe bringen nichts. Im Gegenteil, sie höhlen den zentralen Wert unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts aus."
"Kirche muss da sein für die Schwachen"
Diakon Markus Müller, Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg, betont: "Kirche muss da sein für die Schwachen." Besonders würdigte der Leiter des großen Sozialverbandes das Engagement der langjährigen Projektmitarbeitenden Schwester Martha und Werner Neumann. Dieser hatte das Projekt bereits im Jahr 2008 unter dem Namen HiFF initiiert, welches heute unter dem Namen "CaRe" in Kooperation mit der Organisation "Refugio" fortgeführt wird. "Ihre Arbeit zeigt, was Caritas im Kern ausmacht. Mensch sein für Menschen. Was Haupt- und Ehrenamtli-he leisten ist unbezahlbar."
Bischof sucht Gespräch mit Geflüchteten
Vor Ort informiert sich Bischof Bertram Meier zusammen mit der Regierungspräsidentin Barbara Schretter über die Arbeit des CaRe-Projekts der Caritas. CaRe ist eine Wortschöpfung aus Caritas und Refugio, die für die Zusammenarbeit der beiden Hilfsorganisationen steht. In diesem Projekt geht es um besonders schutzbedürftige Menschen.
Eine Gemeinschaftsunterkunft in Augsburg wird dabei zum Ort der Begegnung von katholischen Würdenträgern, Beraterinnen und Beratern aus der Migrationshilfe der Caritas, Politik und Bewohnern der Unterkunft. Es soll nicht um große Reden und Ankündigungen gehen, sondern ums vertrauliche, nicht-öffentliche Zuhören und Kennenlernen. In dem ehemaligen Gruppenraum suchen die Besucher das Ge-spräch mit den Bewohnern. Das ist nicht einfach; viele sind aufgeregt, verstehen die deutsche Sprache nur wenig, sind teils stark traumatisiert von den Erlebnissen der Flucht, ängstlich und misstrauisch oder schwerstkrank oder behindert. Im Zentrum steht zu erfahren, wie die Bewohner leben, welche Probleme sie bewegen, aber auch wie Hilfe ankommt.
Der Caritasverband fordert aus Anlass der katholischen Flüchtlingswoche eine verlässliche Finanzierung und politische Rückendeckung für die Flüchtlingshilfe. Auch die Anschlussfinanzierung für das Projekt CaRe, das Ende 2026 ausläuft, ist nicht gesichert und die Unterstützungsarbeit für besonders schutzbedürftige Menschen damit im Hinblick auf ihre Fortführung bedroht.
Kontakt
Eva Großkinsky, Kommunikation
Caritasverband für die Diözese Augsburg e.V.
Tel. 0821 3156 242
e.grosskinsky@caritas-augsburg.de
Info: Die Caritas in der Diözese Augsburg
Der Caritasverband für die Diözese Augsburg e.V. ist Spitzenverband für knapp 500 korporative Träger mit 1.184 Einrichtungen. Insgesamt werden von 28.690 Mitarbeiter*innen, knapp 1.000 Auszubildenden und rund 8.000 ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen der verbandlichen Caritas in der Diözese Augsburg rund 300.000 Personen betreut. Ihm sind die 15 Caritasverbände in den Landkreisen und kreisfreien Städte im Bistum Augsburg zugeordnet. Seine Aufgabe als Spitzenverband besteht in der Information, Entwicklung, Beratung und Unterstützung der angeschlossenen Träger, Einrichtungen und Verbände, Interessenvertretung, in der Lobbyarbeit, Anwaltschaftlichkeit und Solidaritätsförderung, in der Fort- und Weiterbildung in verschiedenen Feldern der sozialen Arbeit und in der Koordination und Vernetzung der angeschlossenen Träger, Einrichtungen und Verbände wie auch durch Qualitätssicherung und -entwicklung.