Caritas – weil auch Gott so handelt
Weihnachtsbäume werden reich geschmückt. Und man beschenkt Menschen, und selbst baut man darauf, dass man auch selbst beschenkt wird. Der Grund: Die Freude über die Geburt Christi soll weitergeschenkt werden.
Gott selbst schenkt sich zu Weihnachten der Menschheit. Er selbst steigt in Jesus Christus hinab in die Welt, die damals wie heute keineswegs so idyllisch ist, wie es manche Weihnachtsfeiern vorgeben. Im Stall stank es nach Mist, es war dort nicht so sauber wie in unseren Geburtskliniken heute. Maria musste das Jesus-Kind wickeln. Sie nährte ihn an ihrer Brust. Die Flucht nach Ägypten lehrt uns, dass Gott sich selbst der Gefahr der Verfolgung aussetzt. Gott macht sich in Jesus Christus abhängig vom Menschen.
Gott erhebt durch seine Geburt den Menschen zum Du. Die Botschaft der Geburt Christi besagt, dass der Mensch Gott so wichtig ist, dass er sich selbst zu ihm herabbegibt. Gott unterstreicht die Gottebenbildlichkeit des Menschen. Darin liegt die Würde des Menschen als Kind Gottes begründet. Weihnachten ist deshalb das Fest der Solidarität Gottes mit dem Menschen.
Gott lässt den Menschen nicht los. Er ist solidarisch mit ihm - ohne Unterschied, egal woher er kommt, egal welche Sprache er spricht, egal ob er reich oder arm ist, egal ob sicher zuhause oder voller Sorgen und Ängste auf der Flucht. Gott geht in Jesus Christus in einzigartiger Weise auf den Menschen zu, unterstützt ihn, berät ihn, begleitet ihn, denkt an ihn, hält an ihm fest - trotz aller Widerstände und Schwierigkeiten.
Die Caritas steht in dieser Nachfolge. Die Caritas ist mehr als ein Verband. Sie lebt von der Unterstützung all jener, die wie Gott handeln wollen. Caritas heißt gemeinsam für Menschen in Not - weil auch Gott so handelt.