Augsburg, 1.09.2006 (pca) . Maria-Theresia Lutz, die Schwester des früheren Diözesan-Caritasdirektors Prälat Hermann Lutz (1965 – 1990) wird am Montag, den 4. September 2006, 90 Jahre alt. Von 1947 an war sie ihrem Bruder bei den vielfältigen Aufgaben der Caritas beruflich zur Seite gestanden. „Sie war tüchtig, hat überall mitgewirkt, ohne sie wäre ich nur halb so viel wert gewesen“, lobt Prälat Lutz die jahrzehntelange engagierte Mitarbeit und Unterstützung durch seine älteste Schwester. Am Samstag, den 9. September, lassen es sich ihre 14 Nichten und Neffen sowie ihre 20 Großnichten und –neffen nicht nehmen, gemeinsam mit insgesamt 80 Ehrengästen sie zu feiern. Zygmunt Zimowski, heute Bischof von Radom in Polen, einst Mitarbeiter des früheren Kardinals Josef Ratzinger und heutigen Papstes Benedikt XVI. in der Glaubenskongregation, hat sie offensichtlich nicht ohne Grund einmal die „Mutter der Kompanie der Lutz-Sippschaft“ genannt.
Am 4. September 1916 war sie in Bad Honnef als älteste von sieben Geschwistern auf die Welt gekommen. „Lehrerin durfte ich nicht werden, das hat mein Vater nicht gewollt, weil unsere Mutter so häufig krank war“, erzählt sie heute ohne Bedauern. Sie wuchs in einer sehr gläubigen Familie auf. Als Leiterin einer Gruppe des BDM, der nationalsozialistischen Mädchen-Organisation, gestaltete sie einmal die Weihnachtsfeier nach ihren religiösen Überzeugungen, und wurde deshalb sofort ausgeschlossen. Nach wechselnden Anstellungen u.a. als „Filmvorführerin“ in ihrer Heimatstadt folgte sie ihrem Bruder Hermann 1947, der bereits ab 1946 für die Caritas in Augsburg arbeitete, in die Schwabenmetropole.
„Sie hat sich seitdem bis 1977, als sie in die Rente ging, nie einen freien Tag gegönnt“, so Prälat Lutz. Ob im Ulrichsheim, im Caritas-Altenheim St. Raphael, wo sie heute auch bei ihrem Bruder wohnt, oder später im Caritas-Zentrum, als Lutz Direktor des Diözesan-Caritasverbandes wurde, „hat sie sich mit viel Fleiß und viel Freude als sehr tüchtige und echt mütterliche Frau in leitenden Verwaltungsfunktionen wie auch ehrenamtlich für die Caritasarbeit eingesetzt.“ Sie habe auch stets ein „sehendes Herz“ gehabt und deshalb ein feines Gespür dafür, „was wohl oder weh tut“, zeigt sich ihr Bruder dankbar. Viele Menschen lernten Maria Lutz deshalb sehr schätzen. So heißt sie nicht nur bei ihren Verwandten „Tante Maria“. Seit vergangenem Jahr geht es ihr gesundheitlich nicht mehr so gut. Früher tat sie es für ihn, heute kocht Prälat Lutz für sie.