Augsburg, 05.07.2006 ( pca ) . Die Augsburger Caritas will einen Paradigmenwechsel im Umgang mit Menschen mit geistiger Behinderung. „Die Fama, wonach der Kreis der Behinderten nur behütet und versorgt werden müsste, gilt nicht mehr“, so Prälat Peter C. Manz, der Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg e.V. am Mittwoch in Augsburg. Deshalb startet jetzt der katholische Wohlfahrtsverband das bayernweit einmalige Projekt zum Aufbau von „Selbsthilfegruppen von Menschen mit einer geistigen Behinderung“.
Ziel
des Projektes ist es, die Betroffenen zu begleiten und ihnen zu helfen, für
sich selbst zu sprechen, ihre Interessen in Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft selbst zu vertreten und nachhaltig ihre eigenen Lebensbedingungen
zu verbessern. „Wir als Caritas wollen und müssen dazu beitragen, dass IHR
Leben gelingt. Deshalb unterstützen wir diese Veränderung der Perspektiven“, so
Manz bei der Pressekonferenz. Nicht mehr die Defizite bilden den Ausgangspunkt
für die Begleitung dieser Menschen, sondern deren Fähigkeiten. Die Kosten für
das Projekt in Höhe von rund 130.000 € teilen sich die Caritas und die
Notwendig
ist dieses Projekt nach Auffassung von
Das Projekt erstreckt sich über einen Zeitraum von drei Jahren. In dieser Phase will die verantwortliche Koordinatorin Saskia Kastello in den Projektregionen Stadt Augsburg, Memmingen und Günzburg Selbsthilfegruppen mit je fünf bis zehn Mitgliedern aufbauen. Ihre Aufgabe sieht sie darin, vor allem im Bereich von Kommunikation und Organisation Hilfen zu geben, da hier bei den Betroffenen die entsprechenden Fähigkeiten eingeschränkt sind. Gleichzeitig strebt sie den Aufbau eines „Unterstützernetzwerk“ an, das vor Ort und nach Ende der Projektphase die Selbsthilfegruppen weiterhin begleitet.
Der Öffentlichkeit, Angehörigen und Betroffenen will sie diese Neuerung in der Behindertenarbeit schon am 11. Juli um 19.00 Uhr im Augsburger Zeughaus, am 12. Juli ebenso um 19.00 in der Stadthalle Memmingen und am 19. Juli um 19.00 Uhr in der Günzburger Gaststätte „Zum Burggrafen“.