Kempten/Augsburg, 25.10.2006 ( pca ) . Das Team der Migrationsberatung der Caritas in Kempten ist personell verstärkt worden, wie der Augsburger Diözesan-Caritasverband am Mittwoch mitteilte. Valentina Karich (25) hat die Aufgabe der Migrationsberatung in Kempten übernommen. Ihr Zuständigkeitsbereich erstreckt sich von Kempten bis ins Oberallgäu und nach Lindau. Der Fachdienst des katholischen Wohlfahrtsverbandes wird damit künftig erstmals auch mit einem Beratungstag in der Bodenseestadt vertreten sein. Mit Karich wirken Andelka Jercic-Scharpf und Corrado Mangano im Caritas-Migrationsteam in Kempten.
15.250 Menschen mit Migrationshintergrund leben im Raum Kempten und im Oberallgäu. „Darunter bilden die Menschen mit russischem Sprachhintergrund die eindeutige Mehrheit“, so Wolfgang Friedel, verantwortlich beim Caritasverband für die Diözese Augsburg für die Migrationsberatung .
Karich hat erst im vergangenen Sommer ihr Studium der Sozialpädagogik an der Staatlichen Fachhochschule in München abgeschlossen. Als sie die Stellenanzeige der Caritas las, wusste sie sofort: „Das ist es.“ Gefordert waren unter anderem auch perfekte Russisch-Kenntnisse. Sie ist selbst Aussiedlerdeutsche und stammt aus der Region Pawlodar in Kasachstan. 1998 ist sie nach Deutschland umgesiedelt, „mitten ins schöne Oberallgäu nach Oberstaufen“. Doch nicht nur ihre Sprachkenntnisse bringt sie mit in ihre neue Aufgabe, sondern auch ihre Kenntnisse in der interkulturellen Arbeit. „Das war schon während meines Studiums mein Interessensschwerpunkt“, so Karich .
Ihre Kern-Aufgabe als neue Caritas-Beraterin sieht sie darin, den Integrationsprozess zu begleiten und wenn nötig auch zu steuern. Das Ziel müsse sein, den Klientinnen und Klienten so zu helfen und zu beraten, „dass sie in allen alltäglichen Bereichen selbstverantwortlich handeln und entscheiden können“. Der Umfang des Beratungs- und Hilfebedarfs unterscheidet sich dabei von Klient zu Klient. Die Fragen beziehen sich auf finanzielle Nöte und Hilfen wie auch auf den Umgang mit deutschen Behörden.
Karich
genießt ein Vorschussvertrauen, weil sie russisch
spricht. „Dadurch kann ich ihre Seele leichter abholen“, erzählt sie. Zwar
würden die Gespräche prinzipiell in Deutsch geführt, doch wenn eine Klientin
oder ein Klient daran scheitert, wechselt sie selbstverständlich in ihre zweite
Muttersprache. Bei ihren Beratungsterminen helfe es ihr auch, dass sie die
Erfahrung teilt, die Heimat verlassen zu haben. „Die Menschen, die zu mir
kommen, müssen sich persönlich angenommen fühlen können, aber sie müssen auch
wissen, dass sie professionell beraten werden“, fasst
Karich
ihre ersten Erfahrungen als
Migrationsberaterin
der
Caritas zusammen.