Augsburg,
22.07.2006
(
pca
)
.
Mit großer Sorge verfolgt Augsburgs Diözesan-Caritasdirektor Prälat Peter C.
Manz die Diskussionen und Maßnahmen zur Fortschreibung der sozialen
Sicherungssysteme. „Wir dürfen nicht die Gefahr der Privatisierung der Not
übersehen“, warnte er am Samstag in Augsburg. Das Modell des persönlichen
Budgets, wonach der Bedürftige von der öffentlichen Fürsorge einen bestimmten
Geldbetrag zur Bewältigung seiner Situation ausgezahlt erhält, dürfe nicht nur
aus dem Blickwinkel der Lehre vom freien Markt bewertet werden. Manz befürchtet
nämlich, dass dieses Modell immer mehr ausufere, die Menschen in Not, auch die
Pflegebedürftigen, „auf den Wert eines Bankkontos reduziert werden“ und die
öffentliche Fürsorge sich dabei von jeder weiteren Sorge um den Menschen
freikaufe.
„Verlässliche und nachhaltige
menschliche Beziehungen könne man aber nicht kaufen, diese sind aber
unersetzlich für eine echte Hilfe“, so Manz in seiner Predigt aus Anlass des
75-jährigen Bestehens des Augsburger Alten- und Pflegeheims
Albertusheim
.
Häuser und Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft wie das
Albertusheim
hätten deswegen die Pflicht, die Solidarität
Gottes mit den Menschen zu leben und zu bezeugen, „denn dieser Auftrag ist kein
überholtes Relikt der Geschichte“.