Augsburg, 06.10.2006 ( pca ) . „Er ist unaufdringlich und doch soll er genau dadurch provozieren“. Mit diesen Worten brachte der Augsburger Goldschmied Martin Ziegelmayr seine künstlerische Gestaltung des neuen Tabernakels für die Hauskapelle des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg auf den Punkt. Am Freitag morgen hat nun Weihbischof Josef Grünwald, der auch der erste Vorsitzende des Caritasverbandes ist, den Tabernakel im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes gesegnet. Er lud die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wohlfahrtsverbandes ein, den Tabernakel als Zelt Gottes und damit als Kraftquelle wertzuschätzen, „damit auch die Menschen, die uns brauchen, die Liebe Gottes spüren können und das Caritas-Zentrum nicht nur als Verwaltungsbehörde sehen“.
Der Tabernakel ist eingebettet in eine Stele aus sieben schlichten Kästen aus Eschenholz, die die sieben Sakramente in der katholischen Kirche symbolisieren. An die Wand befestigt schwebt sie knapp über dem Boden und hat doch ihr Fundament. Der Tabernakel selbst ist an der Frontseite mit einer Platte aus Feinsilber verziert, in die die neutestamentlichen Texte von der Einsetzung der Eucharistiefeier beim letzten Abendmahl Jesu waagrecht und der Fußwaschung der Apostel durch Jesus senkrecht so eingestanzt sind, dass sich ein Kreuz bildet. „Die Gestaltung greift die Aufgaben eines christlichen Trägers auf, verwurzelt im Glauben zu leben und aufgrund dieses Glaubens dem Menschen umfänglich zu dienen“, so der Diözesan-Caritasdirektor Peter C. Manz.
Ziegelmayr , der selbst an Gottesdienst teilnahm, arbeitet als Goldschmied in Augsburg und in Florenz. Als Verwalter von St. Peter in Augsburg war unter anderem verantwortlich für die Neugestaltung des Innenraums dieser Kirche, der viel Anklang fand.