Struktur der Ausbildung zur Pflegefachfrau / zum Pflegefachmann
Die 2 Säulen der Ausbildung
1. Die theoretische Ausbildung:
Sie findet im Unterricht in den Berufsfachschulen für Pflege statt. Hier ist das Lehrerteam (Pflegepädagogen, Ärzte, Psychologen etc.) zuständig.
2. Die praktische Ausbildung:
Diese ist in der generalistischen Ausbildung die tragende Säule. Hier ist die Praxisanleitung in der Einrichtung, in der die Auszubildenden eingesetzt werden, dafür zuständig, dass die theoretisch gelernten Inhalte in der Praxis vertieft und umgesetzt werden.
(Zu dem theoretischen Unterricht und der praktischen Ausbildung in den Einsatzorten wird es in der Zukunft einen dritten Lernort geben: das Skills- und Simulationslabor. Hier werden die Auszubildenden bereits in der Schule darauf vorbereitet, theoretische Inhalte praktisch an Simulationspuppen einzuüben, um in der Praxis noch mehr Sicherheit bei der Durchführung von pflegerischen Tätigkeiten zu bekommen.)
Inhalte der theoretischen Ausbildung
Theoretische Inhalte werden stets anhand von Lernsituationen erarbeitet. Hierdurch wird ein exemplarisches Lernen möglich und gefördert. Dies soll gleichzeitig auf die Abschlussprüfungen vorbereiten, denn diesen wird ebenfalls eine Lernsituation zu Grunde gelegt.
Die Fächer:
- Die Fächer sind in allen drei Ausbildungsjahren gleich.
- Fächer sind in CE´s (curriculare Einheiten) gegliedert.
- Jede CE orientiert sich an derselben Lernsituation.
Das Curriculum ist jedoch spiralförmig aufgebaut. Das heißt, dass jedes Lehrjahr sich einerseits die Inhalte wiederholen, aber intensiver und tiefgehender wie auch umfangreicher behandelt werden.
Die Fächerstruktur (mit inhaltlichen Beispielen):
- GAB: Einführung in den Pflegeprozess, Geschichte der Pflege, Pflegesysteme, Einführung Pflegewissenschaft, Grundlagen der Pflegedokumentation, Kommunikationsmodelle
- USL: Arbeitsschutz, Anatomie/Physiologie Bewegungsapparat, Nationale Expertenstandards, Körperpflege bei Kindern/Säuglingen, Mobilität im Alter, Pneumonieprophylaxe, Thromboseprophylaxe, Anatomie/Physiologie der Sinnesorgane, Körperpflege, Mund- und Zahnpflege, Ausscheidung, Anatomie/Physiologie der Verdauungsorgane, Lebensformen, soziale Netzwerke
- GUE: Stress, Resilienz, Gesetzgebung, Schwangerschaft/Geburtsverlauf, ethische Grundlagen, Erste Hilfe, Organsende, Lungenembolie/Herzinfarkt, Frakturen
- PKA: Anatomie/Physiologie Herz- Kreislaufsystem, Grundlagen der Pharmakologie, prä- und postoperative Pflege, Anatomie/Physiologie der Neurologie, Schmerztherapie, Atemwegserkrankungen
- PAP: Suchtverhalten/Suchtprävention, kollegiale Beratung, Beschwerdemanagement, Delir, Demenz
Struktur der praktischen Ausbildung
Art des Einsatzes |
Einsatzgebiet |
Stundenumfang |
Orientierungseinsatz | Träger der praktischen Ausbildung | 400 - 460 |
Pflichteinsatz | Stationäre Akutpflege (Klinik) | 400 |
Pflichteinsatz | Stationäre Langzeitpflege (Altenpfllege) | 400 |
Pflichteinsatz | Ambulante Akut- oder Langzeitpflege | 400 |
Pflichteinsatz | Pädiatrie | 120 |
Pflichteinsatz | Psychiatrie | 120 |
Vertiefungseinsatz | Träger der praktischen Ausbildung | 500 |
Einsatz Wahlmöglichkeit | Pflegeberatung, Rehabilitation, Palliativ o.ä. | 160 |
Hinweis:
Die Wahl des Trägers der praktischen Ausbildung steht den Auszubildenden offen.