So Doris Ruppert, beim Caritasverband für die Diözese Augsburg zuständig für das Fachgebiet Müttergenesung und Familienerholung.
Elly Heus-Knapp (1881 -1952), die Ehefrau des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss (1949 – 1959), hatte das Müttergenesungswerk am 31. Januar 1950 gegründet. „Ihr Anliegen, Müttern, die unter ihrer Mehrfachbelastung zusammenzubrechen drohen, mit einem eigenen, auf sie abgestimmten Kurangebot zu helfen, ist nach wie vor unser Kernauftrag heute. Es ist über die Jahrzehnte hinweg hochaktuell geblieben“, so Ruppert. „Wir dürfen nicht vergessen: Geht es der Mutter wieder gut, profitiert die ganze Familie davon.“
Rund vier Millionen Mütter und Kinder sind in 65 Jahren konnten dank des speziellen Kurangebotes sich erholen und neue Lebensfreude gewinnen. Nach Angaben des Müttergenesungswerkes mit Hauptsitz in Berlin sind derzeit zwei Millionen Mütter und rund 235.000 Väter heute kurbedürftig. Dass nunmehr auch Väter in den Genuss des Beratungs- und Kurangebotes des Müttergenesungswerkes kommen, ist den gesellschaftlichen Veränderungen geschuldet. So gibt es immer mehr alleinerziehende Väter.
Im Bistum Augsburg sind die Beratungsstellen für Müttergenesung und Familienerholung bei den Kreis- und Stadt-Caritasverbänden angesiedelt. 2014 wurden dort insgesamt 652 Frauen und neun Männer beraten. 376 davon stellten einen Kurantrag. 303 Anträge wurden schließlich bewilligt. 213 konnten ihre Kur in einem Haus des Müttergenesungswerkes machen. Eine finanzielle Unterstützung wie Taschengeld und bzw. oder eine gesetzliche Zuzahlung aus Spendengeldern des Müttergenesungswerkes erhielten 24 Mütter und ein Vater.