"Wenn Frauen und Kinder nicht mehr legal einreisen können, besteht die Gefahr, dass diese besonders schutzbedürftigen Menschen lebensgefährliche und illegale Fluchtwege benutzen", so Cremer weiter.
Im Asylpaket II wird der Familiennachzug für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutz für zwei Jahre ausgesetzt. Diese Flüchtlinge verfügen über einen eingeschränkten Schutz, weil sie weder unter die Genfer Flüchtlingskonvention noch unter das deutsche Asylrecht fallen, sie jedoch in ihrer Heimat durch einen Bürgerkrieg bedroht sind oder ihnen sogar Folter oder die Todesstrafe droht. "Häufig sind auch deren Frauen und Kinder in großen Notsituationen. Auch sie brauchen Schutz", fordert Cremer.
Viele derjenigen, denen ein subsidiärer Schutz zusteht, werden aufgrund der Perspektivlosigkeit in ihren Herkunftsländern länger bei uns bleiben. "Die Einschränkung des Familiennachzugs ist dabei das falsche Signal. Integration gelingt wesentlich besser, wenn die Familie eine gemeinsame Zukunftsperspektive in Deutschland hat", so Cremer.